STREET ART SCHOOL

Wie bist du zur Streetart gekommen?
Ich interessiere mich schon seit einiger Zeit für Street Art. Der Hype um Banksy & Co sind da wahrscheinlich auch nicht ganz unschuldig. Außerdem studiere ich seit 2012 an der Hochschule für Kunste im Sozialen in Ottersberg und habe so Kontakt zu Leuten aus der Bremer Graffiti Szene bekommen. Als ich im Sommer 2013 eine Street Art Tour durch Berlin gemacht habe, habe ich beschlossen, mich selbst ein bisschen auszutoben. Im Herbst 2014 bin ich dann in die Street Art School St. Pauli Karo Schanze e.V. eingetreten, um einen Raum zum Arbeiten zu finden, Erfahrungen auszutauschen und Kontakte in der Szene zu knüpfen.
Was genau machst du und welche Materialien benötigst du dafür?
Ich kreiere hauptsächlich Stencils (Schablonen) bzw. Paste Ups. Meine Vorlagen basieren dabei meistens auf selbst geschossenen Fotos oder Fotocollagen, die ich in Photoshop bearbeite. Ich schneide mit einem Skalpell alles per Hand aus Papier/Fotokarton auf einer Schneidematte aus und sprühe die einzelnen Lagen entweder direkt auf die Wand/Leinwand oder auf Papier, um diese an die Wand zu kleistern.
Wie lange brauchst du für ein Kunstwerk?
Manchmal ensteht ein Kunstwerk in wenigen Minuten, aber es kann auch schon einmal ein paar Tage dauern. Das hängt z.B. von der Größe und der Anzahl der Lagen ab.
Was möchtest du damit ausdrücken?
Ich möchte damit zeigen, dass Kunst nicht unbedingt nur in eine Galerie oder ein Museum gehört. Es gibt da ein nettes Zitat: “Art in a frame is like an eagle in a birdcage”. Das finde ich ganz passend… Kunst sollte für jeden und jede zugänglich sein. Street Art wendet sich dabei mitunter subtil und provokant dialogisch an ein öffentliches Publikum. Außerdem macht es die Stadt schön und bunt. Street Art ist oft ironisch und witzig und genau so möchte ich meine Themen, die mich in meiner küntlerischen Arbeit gerade beschäftigen, transportieren.
Wie bewertest du die Hamburger Streetart-Szene?
Ich finde, dass sich die Hamburger Street Art Szene in den letzten Jahren echt weiterentwickelt hat. Es gibt mittlerweile neben Street Art Festivals einige Urban Art Galerien und man kann Arbeiten von Künstlern aus der ganzen Welt bestaunen. Auch viele Hamburger Street Art Künstler wie Rebelzer oder TONA haben sich auf internationaler Ebene einen Namen gemacht. Gerade in den Vierteln St. Pauli, Schanze und Ottensen, in denen es richtig brodelt und Gentrifizierung voll im Gange ist, kann man richtig gut was sehen.
alevi - 2